Stimmstörungen

Veränderungen von Stimmklang und stimmlicher Leistungsfähigkeit, die eine organische oder funktionelle Ursache haben können. Vorübergehende Stimmstörungen wie eine Heiserkeit nach einer lauten Feier kommen immer wieder vor; wenn sie länger anhalten, sollten Sie jedoch von einem Arzt untersucht werden.

Organische Stimmstörungen können durch Fehlbildungen, Lähmungen, Entzündungen und Tumoren im Bereich der Stimmbänder bzw. des Kehlkopfes entstehen.

Bei funktionellen Stimmstörungen kann kein organischer Grund festgestellt werden. Sie entstehen meist durch verschiedene Ursachen, die von der Überlastung der Stimme über einen ungünstigen Gebrauch der zur Stimmbildung nötigen Muskeln bis hin zu psychischen Faktoren reichen. Funktionelle Stimmstörungen können mit der Zeit auch organische Auswirkungen haben und dadurch chronisch werden und z. B. zu Stimmlippenknötchen, auch schon bei Kindern, führen.

Therapie der Stimmstörungen

Organische Ursachen werden nach Möglichkeit medikamentös behandelt oder operativ beseitigt. Bei einer funktionellen Stimmstörung ist in der Regel eine logopädische Sprach- und Sprechtherapie nötig. Dieses Training wird individuell angepasst und umfasst verschiedene Therapieansätze, die je nach Ursache der Erkrankung einzeln oder kombiniert eingesetzt werden:

  • Wahrnehmungsübungen, die der Verbesserung der Körperwahrnehmung dienen, als Voraussetzung für eine Beeinflussung von Atmung und Stimmgebung
  • Atemübungen helfen beim Erlernen oder Wiedererlernen einer physiologischen Atmung und optimalen Nutzung der Resonanzbildung zur Koordination des Sprechvorgangs
  • Spezielle Stimmübungen sorgen für eine ökonomische Stimmfunktion und verbessern die Leistungsfähigkeit und den Klang der Stimme
  • Artikulationsübungen
  • Bei Nervenlähmungen wird die betroffene Muskulatur durch die Haut hindurch elektrisch gereizt
  • Elternberatung bei kindlichen Stimmstörungen.

Wenn psychische Ursachen zugrunde liegen, z. B. wenn die Stimmstörungen vor allem bei Nervosität oder in anderen belastenden Situationen auftreten, ist eine ergänzende psychotherapeutische Betreuung zu erwägen.