Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen

Eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung äußert sich in einer geringeren auditiven Merkfähigkeit und Schwierigkeiten Geräusche, Laute, Silben, Wörter oder Sätze zu unterscheiden. Meistens ist dadurch sowohl das Sprachverständnis als auch die gesprochene Sprache in Mitleidenschaft gezogen. Es zeigen sich ebenfalls Einschränkungen in der Speicherung, Identifikation und Produktion von Geräuschen. Diese Probleme setzen sich später beim Erlernen der Lese-, Schreib- und Rechenprozesse fort.

Einschränkungen auf der phonologischen Ebene

Bei einer phonologischen Störung zeigt das Kind in seiner Aussprache entweder

  • untypische Ersetzungsprozesse, die in der normalen Lautentwicklung nicht auftreten (z. B.: Ersetzung f/w durch s) oder
  • Ersetzungsprozesse, die in der Lautentwicklung normal sind, jedoch zu einem früheren Entwicklungszeitpunkt hätten überwunden sein müssen (z. B.: Ersetzung k/g durch t/d).

Den Kindern sind ihre Lautfehlbildungen meistens nicht bewusst und sie können deshalb auch keine Veränderungen vornehmen – auch wenn sie die betroffenen Laute isoliert korrekt bilden können. Daher verbessern Übungen zum Vor- und Nachsprechen die Aussprache auch nicht dauerhaft.

Eingeschränkter Wortabruf

Der verzögerte Wortabruf ist auf vergangene Wortschatzdefizite zurückzuführen. Der Wortschatz ist nicht so gefestigt, dass er sicher und schnell abgerufen werden kann. Der Sprecher kann häufig nur nach einer zeitlichen Verzögerung das Wort aussprechen.

Aussprachestörung

Einzelne Laute oder Lautverbindungen können nicht korrekt gebildet bzw. ausgesprochen werden, werden komplett weggelassen oder durch andere ersetzt.

Beispiele:

Lispeln – der Laut /s/ wird nicht richtig gebildet, da die Zunge bei der Lautbildung zwischen den Zähnen liegt (Sigmatismus interdentalis), an die Zähne stößt (Sigmatismus addentalis) oder die Luft seitlich an der Zunge vorbei „geführt“ wird (Sigmatismus lateralis).

  • „Bume“ statt Blume
  • „Tinderdarten“ statt Kindergarten